Sonntag, 18. Oktober 2015

Elysium *****

Ja, richtig gelesen: ich vergebe auch mal 5 Sterne! Hier stimmt einfach alles: Thema, Mechanik, Grafik...
Im Spiel sind wir Halbgötter, die einen Platz auf dem Gipfel des Olymp zu ergattern suchen. Dazu gibt es natürlich jede Menge Möglichkeiten.
Jeder Spieler hat 4 Säulen in 4 verschiedenen Farben, die benötigt werden, um Familienkarten zu sich ("in seine Sphäre") zu holen oder sich einen Platz in der Spielreihenfolge zu sichern. Die Familienkarten mit mächtigen Effekten sind in 8 Familien aufgeteilt und eine Anzahl von Ihnen liegt in jeder Runde in der Auslage, der "Agora". Schon die Auswahl der Karten ist pfiffig gelöst und erste Dilemmata tun sich auf. Die Karten zeigen nämlich 1-2 Farbsymbole, die bestimmen, welche Säulen man besitzen muß, um sich die Karte zu sichern. Danach gibt man eine seiner Säulen ab - es muß aber keine Säule sein, die man eben genutzt hat. Schon jetzt ist Taktieren, Beobachten und ein bißchen Zocken angesagt. Bis man wieder an der Reihe ist, haben sich die anderen Spieler ja auch schon an der Auslage gütlich getan.
Dabei sollte man aber die Spielreihenfolge nicht vergessen. Auch hierfür sind die Säulen nötig. Wer da den richtigen Zeitpunkt verpasst, ist zwar nicht ganz raus, aber muß mit deutlich weniger Belohnungen auskommen. Je früher man an der Reihe ist, desto mehr Siegpunkte und Gold erhält man; aber es gibt noch eine Aktion, die ausgeführt werden muß.
oben: Sphäre, unten: Elysium
Um bei Spielende Siegpunkte zu kassieren, müssen die Familienkarten von der Sphäre ins Elysium überführt werden. Das geht natürlich nicht beliebig, sondern wird durch die Spielreihenfolge geregelt: wer zuletzt dran ist, darf mehr Karten überführen als der Erste. Der richtige Zeitpunkt ist also entscheidend. Möchte ich den Effekt meiner Karten noch nutzen oder wäre es an der Zeit sie im Elysium zu sichern? Gesammelt werden die Karten dort in Familien- und Rangmythen. Ein Familienmythos besteht aus höchstens drei Karten der gleichen Familie, aber mit unterschiedlichem Rang. Ein Rangmythos besteht aus gleichrangigen Karten von höchstens 5 unterschiedlichen Familien, z.B. fünf 3er-Karten. Das hat etwas von Rommé, es passt aber sehr gut und sorgt für den nötigen Druck, bestimmte Karten zu holen und sie in seine Spielstrategie einzubauen. Obendrein bringen sie dem Spieler Bonuspunkte, der zuerst einen Familienmythos bzw. einen Rangmythos vollendet.

Am Ende, nach ca. 90 Minuten zu Viert, werden zu den während des Spiels durch Effekte und Mythen gesammelten Siegpunkte noch die Punkte für die Mythen vergeben. Und das können ziemlich viele Punkte werden: ein 5er Rangmythos ist z.B. 12 Punkte wert. Sind 12 Punkte viel, werdet ihr jetzt fragen. Das hängt von den Familien ab, die im Spiel sind. Von den 8 Familien kommen pro Partie nur 5 ins Spiel. Da die Familien recht unterschiedlich Effekte ausfweisen, verläuft jede Partie anders. Mit Zeus und Ares werden mehr Siegpunkte vergeben als z.B. mit Athene. So muß das bei einem Spiel dieses Kalibers einfach sein... :-)

Ich höre jetzt auf zu schwärmen und spiele lieber eine Partie Elysium: es warten noch viele Familienkombinationen, die gespielt werden wollen.

Karten der Familien Athene und Hades
Apollo und Ares
Zeus, Poseidon, Hephaistos
Hermes
Von Brett J. Gilbert und Matthew Dunstan für 2-4 Spieler ab 14 Jahren. Verlag: Space Cowbys/Asmodee

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