Dienstag, 14. Juli 2015

Nosferatu **

Nicht umsonst schaut Nosferatus Helfer  Renfield so ungehalten zu seinem Herrn und Meister.
Er scheint sich auch nicht so sehr amüsiert zu haben. Aber der Reihe nach.
Wir haben es hier mit einem Team-Spiel zu tun: auf der einen Seite die Jäger, auf der anderen Nosferatu und Renfield. Zunächst ist aber nur bekannt, wer Renfield ist, denn der Vampir verbirgt sich unter den Jägern. Die Spieler spielen Karten aus, die Rückschlüsse auf die Rolle der Spieler zuläßt. Wichig ist, daß man
immer miteinander spricht, Kommentare abgibt und so enerseits zum Flair beiträgt, andererseits aber auch wertvolle Hinweise aus dem ganzen Gerede herausziehen kann. Ziel für die Jäger ist es, den Vampir zu entlarven, bevor 5 Bisskarten verteilt wurden.
Der Ablauf ist eigentlich einfach. Wer am Zug ist, nimmt 2 Karten vom Aktionsstapel auf die Hand, legt eine Karte verdeckt vor Renfield und legt 1 Handkarte offen auf den Ablagestapel. Nach jedem Zug eines Spielers deckt Renfield eine Karte vom sog. Nachtstapel auf: bei "Nacht" geht die Runde weiter, bei "Sonnenaufgang" ist die Runde beendet. Es ist daher nicht möglich vorherzusehen, wie lange eine Runde dauert. Am Ende einer Runde mischt renfield die Karten, die er von den Mitspielern bekommen hat und wertet sie aus.
Da kann allerhand passieren: Bisse werden an die Spieler verteilt, zusätzliche Nachtkarten kommen ins Spiel oder es kann eine Knoblauch-Runde geben (wenn ausschließlich Knoblauch-Karten gespielt wurden). Bei einer Knoblauch-Runde wird ein Ritual durchgeführt, was für die Vampire ziemlich schlecht daherkommt; Personenkarten werden aufgedeckt, die Nacht wird lürzer, ein Jäger erhält eine zusätzliche Handkarte oder ein Spieler verliert seine Handkarten und bekommt dafür nur 2 Gerüchtekarten.
Jetzt muß ich noch erklären, wie gepfählt wird! Der Pflockbesitzer (wird zu Beginn willkürlich festgelegt) entscheidet sich, ob er einen Spieler pfählen möchte. Hat er den Vampir erwischt, gewinnen die Jäger - ist es ein Jäger hat das Vampirteam gewonnen. Weil diese Entscheidung aber vor allem zu Beginn des Spiels völlig zufällig wäre, kann der Pflockbesitzer wählt inen neuen Pflockbesitzer aus und eine neue Runde beginnt.
Das Spiel endet, wenn 5 Rituale durchgeführt wurde oder wenn (je nach Spielerzahl) eine bestimmte Anzahl Bisse verteilt wurde.
Puh, wenn man bedenkt, daß die Schachtel gerade mal 9,5 cm groß ist, gibt es ganz schön viel zu erkllären. Leider wird der Aufwand nicht so richtig belohnt. Das Spiel läuft sehr langsam an, man hat lange Zeit überhaupt keine Anhaltspunkte. Spannung wie bei Spielen der Werwolf-Gattung will einfach nicht aufkommen, weil man sehr an dem recht mechanischen Ablauf hängt. Oft würde man gerne eine bestimmte Karte an Renfield geben, hat sie aber nicht. Bei uns ist es zwei Mal passiert, daß der Pflockbesitzer ins Blaue geraten hst, damit auch die Spieler noch vor Sonnenaufgang ins Bett kommen.
Geht man das Spiel komplett mathematisch an, kann man ausdurchaus mehr Schlüsse ziehen als andere und entsprechend agieren (wenn man die passenden Karten hat). Die angegebene Spieldauer von 20 Minuten und die hohe Wahrscheinlichkeit, daß ein Mitspieler eine eher suboptimale Karte ausspielt, machen daher die komplett "verkopfte" Herangehensweise von vorneherein zu einem Ding der Unmöglichkeit.


Von Pierre-Yves Lebeau für 5-8 Spieler ab 10 Jahren. Verlag: Kosmos

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