Cacao kommt als Legespiel mit Urwaldplättchen und Arbeiterplättchen daher. Die Plätze für die beiden Plättchenarten sind vorgegeben, d.h. Urwald- und Arbeiterplättchen wechseln sich auf der Spielfläche ab; nie können gleichartige Plättchen direkt nebeneinander liegen. Die Urwaldplättchen kommen aus einer Auslage, diese wiederum vom Nachzugstapel. Die Arbeiterplättchen allerdings unterliegen der Kontrolle der Spieler. Sie haben immer deren drei auf der Hand.
Wer am Zug ist, legt eines seiner Plättchen aus der Hand auf die Spielfläche. Dabei muß es mindestens an ein Urwaldplättchen angrenzen, die Ausrichtung bestimmt man selbst. Und das ist schon eine wichtige Regel, dadurch können wir das Spiel direkt beeinflussen. Denn an einer Plättchenseite können 0 bis 4 Arbeiter stehen, die natürlich entsprechend ihrer Anzahl die Vorteile eines Urwaldplättchens einbringen, wenn sie aktiviert werden. Außer dem vom Spieler gelegten Arbeiterplättchen werden noch weitere Arbeiter aktiviert, auch von Mitspielern. Wenn nämlich durch das Auslegen ein Feld auf der Spielfläche entsteht, an das 2 Arbeiterplättchen angrenzen, wird es sofort mit einem Urwaldplättchen aus der Auslage aufgefüllt. Auch hier kann man sich durch die Wahl des Urwaldplättchens Vorteile verschaffen.
Jetzt stellt sich natürlich die Frage, welche Urwaldplättchen es gibt. Erst einmal natürlich Plantagen, wo wir die begehrten Früchte ernten können. Zum Verkauf benötigen wir Märkte, die aber unterschiedliche Preise zahlen. Goldgruben bringen zwar relativ wenig Ertrag, wir müssen aber keine Cacaofrüchte abgeben. Für die Wertung am Ende benötigen wir Mehrheiten an Tempelplättchen. Die wenigen Wasserplättchen sollte man nicht ignorieren, weil die Wasserträger auf dem Dorftableau sonst nur wenig oder gar negative Siegpunkte einfahren. Das gleiche gilt für die Sonnenkultstätten. Die Scheiben, die man dort bekommt, erlauben es gegen Ende des Spiels eigene Arbeiterplättchen zu "überbauen" und eine Position auf der Spielfläche noch einmal zu aktivieren. Das muß gut vorbereitet sein!
Nach kurzweiligen 30 bis 45 Minuten ist das Spiel zu Ende. Zu dem Gold, das man während des Spiels eingenommen hat, kommt nur noch das Gold aus den Tempelmehrheiten und nicht benutzten Sonnenscheiben sowie der Wasserträger.
Trotz einfacher Regeln und kurzer Spieldauer erreicht Cacao eine erstaunliche Spieltiefe. Vor allem das Überbauen am Schluß bedarf einiger Überlegung. Hier kommt eine schöne planerische Komponente ins Spiel. Soll man ein starkes Arbeiterplättchen schon früh einsetzen, um das Feld nicht anderen zu überlassen oder soll man es bis zum Schluß aufbewahren und durch Überbauen noch einmal eine lukrative Aktion wiederholen. Das Spiel hat das Zeug zum Dauerbrenner.
Hier sieht man diverse Arbeiterplättchen, ein Wasserfeld (links), einen Tempel (im Vordergrund) und einen 3er-Marktplatz (in der Mitte) |
Das Dorftableau mit Wasserträger, Plätze für die Sonnenkultscheiben sowie das Lager für die Cacaofrüchte |
Von Phil Walker-Harding für 2-4 Spieler ab 8 Jahren. Verlag: ABACUSSPIELE
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