Ist es
nicht herrlich? Wir treffen in einigen Städten auf Mittelsmänner,
die uns helfen Plättchen zu sammeln, wir können Ämter in Florenz
übernehmen, uns in den Provinzen engagieren, neue Familienmitglieder
herbeirufen oder erschöpfte Familienmitglieder wieder zum
Weitermachen ermuntern! Zumindest dürfen wir das im Florenz des 15.
Jahrhunderts tun, genauer gesagt im Spiel „Il Vecchio“. Und schon
sind wir mittendrin im Spiel...man merkt gleich: das Spiel lebt vom
Dilemma („was soll ich tun?“) und vom Gespür für den richtigen
Zeitpunkt („wann soll ich es tun?“) . Man kann durchaus
verschiedene Strategien fahren, wobei eine Mischstrategie mit sehr
gutem Timing nach einer Garantie für einen vorderen Platz aussieht.
Sensationell neu sind die Mechanismen nicht, allerdings sind es hier
und da Kleinigkeiten, die ein schönes und ungewohntes Spielgefühl
münden: um eine Aktion an einem Ort auszuführen, muß dort ein
Mittelsmann stehen. Nach Ausführen der Aktion wandert er weiter, so
daß man seine Züge durchaus planen kann und muß. Die Züge der Mitspieler
muß man aber auch mit in die eigenen Überlegungen einbeziehen, da
jeder die Mittelsmäner nutzen kann. Familienmitglieder
(=Spielfiguren), die eine Aktion durchgeführt haben, sind erschöpft
und werden erst wieder aktiv, wenn man Aktion Erholung wählt. Am
Ende zählen aber nur die Punkte und die kommen aus ganz
unterschiedlichen Bereichen: aus den Provinzen, über Adelsplättchen
aus Florenz und über Mehrheiten (auf den Leisten in Florenz und den
Provinzen). Il Vecchio ist ein kurzweiliges Spiel mit wenig Wartezeiten, so daß es auch für Familien geeignet ist. Aber auch
Vielspieler finden genügend Spielraum, um sich in 70 Minuten auszutoben.
Von
Rüdiger Dorn für 2-4 Spieler ab 12 Jahren,Verlag: Hall Games / Pegasus Spiele
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